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Zur gendergerechten Sprache

In der deutschen Sprache werden Nomen die sich auf Personen beziehen zumeist nur in der männlichen Form genutzt, egal ob wir vom Chef, vom Arzt oder vom Politiker sprechen. Diese Praxis nennt sich generisches Maskulinum und schafft in den Köpfen der deutschsprechenden Menschen unbewusst ein bestimmtes Gesellschaftsbild. Die wenigen Ausnahmen weiblich-gebildeter personenbeschreibender Nomen sind zumeist mit negativen Geschlechterklischees verbunden. Oder verbunden mit Fürsorge-Arbeit bspw. "Krankenschwester, Hebamme".


Warum gendern? Jahrhundertelang haben fast ausschließlich Männer am gesellschaftlichen Leben teilgenommen während Frauen und in die Sphäre des privaten Haushalts oder ausgebeutete Positionen gedrängt wurden, das findet sich auch in unserer Sprache wieder. Das generische Maskulinum bildet die in unserer Gesellschaft immer noch bestehenden patriarchalen Unterdrückungsmechanismen ab. Auch wenn es dich vielleicht persönlich nicht berührt, durch deine Sprache kannst du einen Teil dazu beitragen, dass FINTA* Personen aktiv angesprochen und sichtbar gemacht werden. Und abgesehen von einer kurzen Umgewöhnungszeit kostet es dich nichts. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen: Sprache schafft Wirklichkeit.


Es gibt viele Arten zu gendern. Begonnen haben die ersten unbeholfenen Versuche die deutsche Sprache geschlechtergerechter zu machen mit dem Binnen-I „StudentInnen“. Diese Form macht im Gegensatz zum generischen Maskulinum zwar weibliche Mitglieder einer Gruppe sichtbar, bleibt aber im binären Geschlechtersystem verhaftet. Wir als Campusgrün nutzen wo es möglich ist eine geschlechtsneutrale Form „Studierende“ oder gendern mit Stern „Professor*innen“, wenn sich keine geschlechtsneutrale Form anbietet.


Wir solidarisieren uns allen, die aufgrund ihrer Bestrebungen Unterdrückungsmechanismen zu erforschen oder ihres Einsatzes für die praktische Implementierung gerechterer Strukturen angefeindet oder bedroht werden.

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