Psychische Belastung
Im Studium herrscht für Studierende ohnehin ein hoher Leistungsdruck, der während der Pandemie nur noch weiter zugenommen hat. Die Lernbedingungen verschlechterten sich drastisch aufgrund geschlossener Bibliotheken und Lernräume am Campus, sowie der sehr überstürzt eingeführten Onlinelehre. Die Studierenden saßen tagelang an ihrem Schreibtisch, ohne je das Haus zu verlassen, da oftmals Lehrende anstatt adäquater Onlinelehre lediglich sehr lange Dokumente mit umfangreichen Aufgaben versendeten. Das befeuerte die soziale Isolation nur noch weiter. Der Druck erhöhte sich dadurch, dass es bis kurz vor der Prüfungsphase oftmals noch keine Planungssicherheit über das Format der Prüfung gab, also ob online oder in Präsenz, ob OpenBook oder per Kamera überwacht. Nur wenige Hochschulen führten auf Druck der Studierenden und der Studierendenvertretungen Freiversuche ein, um Nachteile während der Pandemie wenigstens ein wenig aufzufangen. Und auch jetzt, wo viele Geschäfte, Restaurants und Freizeiteinrichtungen wieder geöffnet haben, bleiben die Universitäten geschlossen und wenn es Lernräume gibt, so doch nur mit sehr eingeschränkten Kapazitäten. Dieser Stress kann zu psychischen Erkrankungen führen, die auch nach Ende der Pandemie nicht immer verschwunden sein werden. Hierfür herrscht an Universitäten und allgemein zu wenig Verständnis. Währenddessen bleibt die Versorgung viel zu schlecht, gemessen am hohen Bedarf danach. So haben Betroffene lange Wartezeiten zu überbrücken, die weiterhin die Perspektivlosigkeit befeuern. Wir müssen weg vom Lehrmodell des Frontalunterrichts gepaart mit der Abfrage auswendig gelernter Fakten und hin zu einem neuen System, bei dem die Bildung der Studierenden und nicht ihre Leistungen im Vordergrund stehen. Johannes Klein, politischer Geschäftsführer des Campusgrün Bundesverbandes sagt dazu: "Während der Pandemie ist die ohnehin schon hohe Belastung für Studierende weiter gestiegen und hat zu mehr psychischen Problemen geführt. Wir fordern einerseits den Ausbau der kurzfristig erreichbaren Beratungsangebote an den Hochschulen, sehen aber auch, dass eine reine Symptombekämpfung nicht die Lösung sein kann: Vielmehr müssen die Ursachen angegangen werden: Bei Studierenden liegen diese oft im hohen Leistungsdruck verankert."
Der Bundesverband Campusgrün hat aus diesem Grund gemeinsam eine Stellungnahme mit Forderungen an die Politik aus den Erfahrungen der vergangenen Monaten zusammengestellt. Verfolgt in den kommenden Tagen unsere Post´s.
hier findet ihr schon die vollständige Stellungnahme:
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